Dienstag, 27. März 2018

Planung und Organisation des Voluntariats auf Lesbos

Nach der Rückkehr von der Begegnungsreise im Oktober 2017 beschloss ich einen Spendenaufruf zu wagen, da mir als mittellose Studentin schlicht das Geld fehlte, um eigenständig nach Griechenland zu reisen und zwei Monate vor Ort zu leben. Zwar gehe ich seit Jahren neben dem Studium arbeiten, aber seit dem Wegfall des Kindergeldes komme ich immer auf 0 raus und habe kaum bis gar nicht die Möglichkeit Geld beiseite zu legen. Ich informierte mich bezüglich einer geeigneten Spendenplattform und entschied mich für gofundme:

Der Nachteil ist ganz klar: 5% jeder Spende behält gofundme ein und ich kann nicht mit den "gespendeten Summen" rechnen. Bsp. statt 300 bekam ich 274,-.
Vorteile bilden die Möglichkeit der Ausstellung eines Spendennachweises oder die Bereitstellungsmöglichkeit von Informationen mit Bildern oder Videos.
Indem es über soziale Medien geteilt wurde, konnte ich über diese Spendenplattform auch einen Teil der benötigten Kosten aufbringen. Einen Großteil der Spenden erreichte mich jedoch privat abseits der Plattform, da die Förderer bevorzugt jeden Cent in die Person investierten oder keine Spendenquittung benötigten.

Da die Verbreitung über soziale Medien schleppend verlief und ich mehr Menschen mit der Geflüchtetenthematik erreichen wollte, ermöglichte mir ein Freund einen Beitrag bei C-Radar im Darmstädter Radio:
Radiosender C-Radar - Scrollen zum Dezember 2017 Beitrag

Ich informierte sowohl auf politischer, als auch auf humanitären Ebene und erzählte einiges zur Situation auf Lesbos selbst. Mein Redebeitrag ist ca. die 15. Minute bis zur 45. Minute der Sendung.
Radiosendungen zu begleiten macht extrem Spaß und ich finde den Beitrag sogar gelungen, da mir die richtigen Fragen gestellt wurden, um kompakten Überblick zu verschaffen.

Zum Thema Planung und Kalkulation kann ich  nur empfehlen realistisch und großzügig zu kalkulieren, da ich zu Beginn davon ausging, dass 1200,- genügen, wobei ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht berücksichtigte, dass die Krankenkasse gezahlt werden muss und man eine Auslandsversicherung abschließen sollte. Hinzu kam, dass ich mich auf mündliche Erzählungen verlies, dass die Zimmer auf Lesbos ca. 250,- kosten und ich bisher aber nichts unter 280,- finden konnte. Dadurch, dass meine Professorin der Bachelorarbeit den Termin der mündlichen Verteidigung nach Fristablauf der Rückgabe um 6 Tage verlegt hat, musste ich mich danach orientieren um einen Flug zu buchen und erwischte leider nicht den günstigsten, wodurch die geplanten Preise für die Flüge zumindest auch beim Hinflug das Budget überstiegen. Deshalb rate ich dazu, lieber von vornerein großzügiger kalkulieren, als man es zu Beginn annimmt.
Meine Flüge habe ich über einen längeren Zeitraum immer wieder abgeglichen und habe dazu das neu erstellte Vergleichsportal von Google genutzt, da die eingekauften Werbeanzeigen, die "oben" bei der Google Suche angezeigt werden meistens übertreiben mit den "Vermittlungskosten". Eine Falle, die es grundsätzlich jedoch gibt ist die Tatsache, dass Preise meist auf Basis von "Mastercard gold" angezeigt werden und wenn man sein eigenes meist anderweitiges Zahlungsmittel wählt sind es zwischen 30,- und 50,- mehr.

Vor Ort auf Lesbos gibt es so viele Organisationen/NGO's/Lager und Initiativen, dass sich die Koordinatoren bereits vor einigen Jahren zusammen schloßen und Facebookgruppen für Freiwillige bildeten bezüglich Unterkunft, Unternehmungen, Vernetzung, Eröffnungen/Events mit einer Inselkarte etc.
Für interessierte gebe ich einfach den Tipp auf der Social-Media Plattform mal Lesvos und Volunteer einzugeben, in dem Kontext wird mindestens eine Seite vorgeschlagen, welche auch grundsätzlich einen Info-Kasten mit weiteren Links ganz oben angeheftet hat in jeder Gruppe.


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